Georgia Russell

Mit rhythmisch gereihten scharfen und tiefen Einschnitten verwandelt die Künstlerin Georgia Russell vorgefundene historische Papiere antiker Bücher, Landkarten und Fotografien zu beeindruckenden raumgreifenden Objekten. Der operative Eingriff mit dem Skalpell löst die Bindung des Buchblocks, verändert und lenkt die Lesbarkeit von Schrift um und fächert die Seitenfolge zu flitterigen und ausdrucksstarken Papierskulpturen auf. Diese stehen im Raum oder hängen mitunter von der Decke, suggerieren Bewegung und nehmen den Betrachter mit ihrer eindringlichen Ästhetik gefangen.

In ihren aktuellen Werken wendet sie sich verstärkt der Malerei zu, indem sie bemalte Leinwände in teils wandfüllenden Formaten bearbeitet und mehrschichtig hintereinander anordnet. Die Farbe verleiht den durchlässigen Objekten eine neue Tiefendimension, die – unterstützt durch die wellenhaften Schnittmusterfolgen – Assoziationen an Naturereignisse weckt: Meer und Wind.

Ihre Werke werden bereits von bedeutenden Museen wie dem Victoria and Albert Museum in London, dem Museum of Art & Design in New York und dem Centre Pompidou in Paris gesammelt. Georgia Russell wurde 1974 in Schottland geboren und lebt nach Studium am Londoner Royal College of Art zur Zeit bei Paris.