Kunst-Comics – Künstlerbiografien als GraphicNovels

Die Graphic Novel (dt. illustrierter Roman, Comicroman) ist eine aus den USA übernommene Bezeichnung für Comics im Buchformat, die sich aufgrund ihres thematischen Anspruches und ihrer erzählerischen Komplexität vom normalen Heftcomic unterscheiden und sich dadurch an erwachsene Leser richten.
Als wörtliche Übersetzung von GraphicNovelkann die Bezeichnung grafischer Romanverwendet werden, die durch den Verweis auf das Literarische sich von dem Begriff Comic unterscheidet. Die Zeichner und Autoren der GraphicNovels stören sich an der Dominanz der rein auf den wirtschaftlichen Erfolg ausgerichteten „normalen“ Comics und erheben den Anspruch, mehr als nur ein Genre zu sein, nämlich ein dem Film und der Literatur gleichberechtigtes Medium.
Die Wurzeln der modernen GraphicNovels sieht der Historiker David A. Beronä in den expressionistischen Bilderfolgen teilweise komplexer Geschichten der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts, die das Genre der „woodcutnovel“ begründeten.
Im Bereich der GraphicNovelentstanden in den letzten Jahren zunehmend eine Reihe von Künstlerbiographien, die einen interessanten zeichnerischen Zugang zum Leben und zur Arbeit eines Künstlers bieten. So hat beispielsweise der Comic-Künstler Steffen Kverneland die grafische Biografie des Künstlers Edvard Munch vorgelegt. Durch die Gegenüberstellung von Munchs Arbeiten mit ausgewählten Zitaten schafft Kverneland ein liebenswertes und überaus lustiges Portrait dieses großen Malers als auch der ihn umgebenden skandinavischen Bohème des späten 19. Jahrhunderts. Der Comic-Künstler Lars Fiske hat dagegen die Begründung des Dadaismus in der Biografie zu Kurt Schwitters bildgewaltig verarbeitet. Der Kunstverein präsentiert in der Ausstellung über die Gattung der GraphicNovels einzelne Künstlerbiografien u.a. über die Künstler Vincent van Gogh, Egon Schiele, Paul Gauguin, Kurt Schwitters und Edvard Munch von bekannten Comic-Künstlern Barbara Stok (NL), Typex (NL), Christophe Gaultier(F), Lars Fiske (N) und Steffen Kverneland (N).
Der Historiker und Kurator von Comics Paul Gravett (GB) wird einen Vortrag über die Kunstsprache der Comics halten, sowie die Künstler der Ausstellung in der Eröffnungsrede würdigen.

Dr. Andrea Wolter-Abele

Helga Kellerer im Salon

Helga Kellerer ist eine Künstlerin, die in ihren Performances und Installationen grundlegende Positionen, Rollen, Kommunikationen in der Gesellschaft hinterfragt und spiegelt. Sie begreift ihre künstlerischen Projekte als Laboratorien in denen Grenzen ausgelotet und verschoben werden.
Helga Kellerer wird im Gewölbe eine Rauminstallation präsentieren mit Objekten, die in einem für sie einschneidenden und bedeutsamen Zeitraum zwischen April 2013 und Mai 2014 durch das Wahrnehmen und Beobachten von Werden, Vergehen und Bestehen im menschlichen Leben und in der Natur entstanden sind.
Thematisiert wird Veränderung, die erst durch Loslassen und Zulassen möglich ist.