Teo Otto (*04.02.1904 in Remscheid, † 09.06.1968 in Frankfurt am Main) kommt aus einer Arbeiterfamilie im bergischen Land.
In Remscheid besuchte er die Maschinenbaufachschule und studierte anschließend Malerei an der Kunstakademie Kassel. Er war Meisterschüler bei Ewald Dülberg, begegnete Giorgio de Chirico, László Moholy-Nagy und Oskar Schlemmer. 1930 wurde er mit erst 27 Jahren Ausstattungschef der preußischen Staatstheater.
1933 verließ er das faschistische Deutschland und emigrierte in die Schweiz. Er wurde verantwortlicher Bühnenbildner des legendären
Züricher Schauspielhauses. Hier gestaltete er Bühnenbilder für bedeutende Uraufführungen unter anderem 1941 für Bertolt Brechts Mutter Courage und ihre Kinder. Nach 1945 arbeitete Teo Otto auf Einladung Brechts am Berliner Ensemble in der DDR. Wie viele Künstler und Künstlerinnen hoffte er, dass hier ein demokratisches und freies Deutschland entstehen würde. Als sichtbar wurde, dass sich die DDR immer mehr zu einem totalitären Regime entwickelte und er 1951 wegen seines Kriegstagebuchs Nie wieder staatlicherseits massiv angefeindet wurde, emigrierte er – wie er es später beschrieb – ein zweites Mal.
Teo Otto wurde zu einem der gefragtesten Bühnenbildner des deutschsprachigen Theaters. Er arbeitete beispielsweise für die Salzburger Festspiele und das Wiener Burgtheater. Seine Ausstattungen für Gustaf Gründgens Faust-Inszenierung, Karajans Interpretation des Rosenkavaliers, die Uraufführungen der Stücke von Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch prägen die internationale Theatergeschichte. Darüber hinaus war er für internationale Bühnen in New York, Paris, London, Mailand, Haifa und Syrakus tätig. Er wurde Professor und Leiter der Bühnenbildklassen der Kunsthochschule Kassel (1953 – 1958) und der Kunstakademie Düsseldorf (1959 – 1968). Zu seinen Schülern und Schülerinnen gehörten zum Beispiel Jörg Immendorff, Thomas Richter-Forgách und Katharina Sieverding. Neben seinen Bühnenbildern hinterließ er als Maler und Zeichner ein umfangreiches Werk. Aus der Sammlung von Prof. Katrin Höhmann und Renate Höhmann-Müller zeigt der Kunstverein Ludwigsburg Entwürfe, Zeichnungen und Ölgemälde, die überwiegend nach 1945 bis zu seinem Tod entstanden sind.